Chojun Miyagi Sensei hat es unterlassen, für diese Disziplin einen Namen in Umlauf zu bringen. Als Miyagi Senseis Schüler Jin’an Shinzato (1901-45) 1930 an einer Vorführung beim Meiji-Schrein teilnahm, wurde er gefragt, welcher Stilrichtung er angehörte.
Er konnte die Frage nicht beantworten und berichtete Miyagi Sensei von dem Vorfall. Dieser sagte Shinza-to, er solle das nächste Mal, wenn er gefragt werde, „Gojuryu“ zur Antwort geben. Der Name leitete sich ab von „Ho wa goju wo tondo su“ einem der “acht Gedicht der Faust” aus dem Bubishi, einem einem geheimen Dokument über die Kampfkünste aus der Fujian Shaolin Schule des Weissen Kranichs.
Goju-Ryu ist ein Karate-Stil, der besonders viele Elemente des ursprünglichen chinesischen Boxens des 17. bis 19. Jahrhunderts enthält12. Der Name Gōjū-Ryū wurde von Chōjun Miyagi (1888–1953) gewählt2. Goju-Ryu ist der Süd- bzw. inneren Schule zuzuordnen, was sich in den Katas durch tiefe Stände, viele offene Techniken und Betonung der Atmung äußert1. Im Gegensatz zu Shotokan, Shito-Ryu und Wado-Ryu ist Goju-Ryu als einziger Stil hauptsächlich aus Shorei-Ryu hervorgegangen
Beim traditionellen Gōjū-Ryū Karate werden Verteidigungs-, Angriffs- und Meidbewegungen mit allen Teilen des Körpers verbunden und mit Fuß- und Körperbewegungen (Tai Sabaki) in defensiven und offensiven Manövern im unbewaffneten Kampf eingesetzt. Charakteristisch sind die effektiven Nahkampftechniken. Gōjū-Ryū lehrt jedoch, wie übrigens jede Stilrichtung, den Kampf auf allen Distanzen bzw. über die gesamte „Ma-ai“.
Die Philosophie des Gōjū-Ryū folgt der Philosophie des Karate-Dō und damit auch den 20 Regeln, die Funakoshi Gichin für das Karate aufgestellt hat („Funakoshi Gichin no Karate Do niju jo“).
Die Kata bilden nicht nur den technischen Grundriss, sondern transportierten auch die philosophischen Werte des Karate. „Karate ni sente nashi“ findet sich in den Kata wieder, die immer mit einer Defensivbewegung beginnen. Dies impliziert, dass Karate nur als Reaktion auf einen Angriff gedacht ist, niemals als unbegründete Aktion aus sich selbst heraus.
Des Weiteren ging die Überlieferung der Kata mit einer Anreicherung durch asiatische Philosophien einher (Daoismus, Buddhismus, Konfuzianismus), welche letztendlich eine friedlich orientierte (Gesellschafts-)Ethik formten, die sich scheinbar paradoxerweise durch das Training in dieser Kampfmethode im Menschen manifestieren soll. Die Effekte des Trainings sollen so idealerweise zu einer friedlichen und aufrichtigen Grundeinstellung sowie einem undominierbaren Geist führen.
Quelle: Gōjū-Ryū – Wikipedia
|
|
|
|